Christian Ludwig Attersee

1940

Christian Ludwig Attersee

Christian Ludwig Attersee

Christian Ludwig Attersee wurde im Jahre 1940 in Preßburg mit dem Namen Christian Ludwig geboren. Der vielseitige Künstler verbrachte seine Jugend in Aschach an der Donau, in Linz und am Attersee. Als einer der großen Segelsportler Österreichs hat er in seinen Namen das Pseudonym Attersee aufgenommen.

Sein künstlerisches Schaffen beginnt bereits 1951 mit dem Schreiben von Romanen und Liedern sowie dem Entwerfen von Bühnenbildern. 1957 beginnt Attersee seinen Neigungen entsprechend ein Studium der Bühnenarchitektur an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, 1959 schließt er ein Studium der Malerei an, das er 1963 erfolgreich beendet.

In den sechziger und siebziger Jahren enstehen die Zyklen "Österreichführer für außerirdische Wesen" sowie jene zur Essens-Welt, zu Alltagsgegenständen zu Schönheit und Kosmetik und die Zyklen "Segelsport", "Servierlust und Serviettenallerei", "Triebstör und Schwarzbesamung".

Attersee ist einer der ausgeprägtesten Künstlerindividualisten und gleichzeitig einer der vielfältigsten Künstler Österreichs. Neben seiner Tätigkeit als Maler tritt er auch immer wieder als Musiker, Schriftsteller, Objektmacher, Designer in Erscheinung, produziert Filme und entwirft weiterhin Bühnenbilder.

In den letzten fünfzehn Jahren hat die Malerei eine zentrale Stellung in Attersees künstlerischem Schaffen eingenommen. Seine Eigenart und Stärke liegt in der einfallsreichen Kombination von Formen. Sehr oft fließen die Farben des Bildes auf den Rahmen über. Großen Bekanntheitsgrad erreichte der Künstler auch durch kritisch-skurrille Bilder zur Ess- und Warenwelt der 60er Jahre.

Zu den wichtigsten Ausstellungen, an denen Attersee teilgenommen hat gehören die "documenta VI" in Kassel 1977 und die Biennale in Venedig 1984. Seit Anfang der 80er Jahre gab es einige bedeutende Retrospektiven des Schaffens von Attersee in den größten Museen Europas (Museum des 20. Jahrhunderts, Wien; Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven; Museum für zeitgenössische Kunst, Belgrad; Künstlerhaus Wien; Kunstsammlung Nordrhein Westfalen, Düsseldorf; Stedelijk Museum, Amsterdam).

1990 wird Attersee als außerordentlicher Professor an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien (Meisterklasse für experimentelles Gestalten) berufen und 1992 zum ordentlicher Professor für die Meisterklasse Malerei, Animationsfilm und Tapisserie ernannt. Attersee lebt und arbeitet in St. Martin an der Raab im Burgenland, am Semmering und in Wien.

Foto: Karolinsky-Archive